Lernumgebungen
Lernumgebungen sind für mich äussere Bedingungen, die das persönliche Lernen ermöglichen, unterstützen und positiv beeinflussen. Sie umfassen Lernressourcen, Lernpartner und Lernwerkzeuge.
Dank der Digitalisierung steht heute eine Vielzahl von Lernressourcen zur Verfügung, die ein bedürfnisorientiertes Lernen ermöglichen. Thematisch kann genau das gelernt werden, was für die momentane Aufgabe nötig ist, und auch die Form der Lernressource ist wählbar. Die für das eigene Lernen richtigen Ressourcen zu finden und nutzen, ist dabei eine wichtige zu erwerbende (digitale) Kompetenz.
Gleichzeitig sind Menschen mit ihrem Wissen äusserst wichtige Lernressourcen, gerade in einer Zeit, in der sich vieles rasch ändert und explizites Wissen schnell veralten kann. Durch gemeinsames Diskutieren, Reflektieren und Hinterfragen der Lernergebnisse mit den Lernpartnern wird zugleich Gelerntes vertieft und neues Wissen generiert.
Lernwerkzeuge dienen schlussendlich dazu, das eigene und gemeinsame Lernen und Wissen zu organisieren und sichtbar zu machen. Veröffentlichungen eigener Arbeiten ermöglichen den Aufbau eines digitalen Portfolios und somit die Sichtbarkeit des eigenen Wissens, unabhängig von formalen Abschlüssen.
Soll eine Lernumgebung lebenslanges Lernen fördern, kann sie nie ein abgeschlossenes System sein. Sie muss dafür Lernort-unabhängig, an die eigenen Person gebunden und in jeden neuen Lebensabschnitt transferierbar sein.
Beispiele von Lernumgebungen
Soziale Lernplattform: Ein digitaler Lernort, in dem Interaktion zwischen allen Beteiligten durch entsprechende Funktionen ermöglicht und gefördert wird. Dieser kann geschlossen sein wie die Lernumgebung für den BSc Data Science der FHNW DS Spaces, aus einer öffentlichen Plattform wie einen Blog bestehen, oder sich in den sozialen Medien wie Twitter oder LinkedIn befinden.
Partizipative Veranstaltung: Ein physischer Lernort, in dem sich verschiedenste Menschen rund um ein Thema versammeln und auf Augenhöhe voneinander und miteinander lernen. Das bekannteste Beispiel dafür ist das Barcamp.
Communities und Lernnetzwerke: Sowohl physische als auch digitale Lernorte, in denen sich Menschen zusammenschliessen, um zu diskutieren, sich gegenseitig zu inspirieren und gemeinsam voranzukommen. Während sich Communities auf ein bestimmtes Thema fokussieren, ist ein persönliches Lernnetzwerk divers und berührt viele eigene Lernthemen.
Persönliche Lernumgebung: Meist digitaler Lernort, der sich aus dem persönlichen Lernnetzwerk (PLN) und den für das eigene Lernen nützlichen digitalen Werkzeugen zusammensetzt (=PLE).
Lesestoff
Soziale Lernplattform
Raus aus dem LMS- ein Vorschlag fĂĽr eine moderne Lernumgebung
Warum Twitter? – 3 Weeks of Twitter
Partizipative Veranstaltungen
Partizipation statt Langeweile – Neue Konzepte für interaktive Veranstaltungsformate
Digitales Lernen führt zu einer Renaissance des analogen Präsenzlernens
Persönliche Lernnetzwerke und Lernumgebungen