Wir beginnen ganz klein, ganz einfach. Mit etwas, das hierzulande jeder hat. Deinen formalen Qualifikationen- Deine Ausbildung, Deine Berufserfahrung. Dies gehört in ein Business-Network wie LinkedIn oder Xing. Welches der beiden Netzwerke Du nutzt, hängt von Deinen Vorlieben ab- und wo mehr Personen zuhause sind, die Du bereits kennst. Bei mir ist dies LinkedIn.
Unter https://de.linkedin.com/ kannst Du ganz einfach einen Account eröffnen. Bedenke beim Entscheid, welche email Adresse Du verwenden willst, dass Dir LinkedIn Nachrichten schickt. Du kannst zwar einstellen, wieviele und welche emails Dir geschickt werden sollen. Aber falls Du wie ich eine „Spam-Adresse“ besitzt, ist es von Vorteil, diese anzugeben.
Nach der Eröffnung Deines Accounts wirst Du durch den Prozess des Ausfüllens geführt. Schon nach wenigen Klicks werden Dir potentielle Kontakte vorgeschlagen. Du kannst, musst diese aber nicht auswählen. Vielleicht möchtest Du zuerst Dein Profil erstellen, bevor Du Dich weiter verknüpfst. Das gleiche gilt für die vorgeschlagenen Themen.
Du kannst dann erste Angaben machen und wirst aufgefordert, ein Foto hochzuladen. Dies solltest Du unbedingt tun! Denn nicht nur ist so Dein Profil persönlich, es könnte auch mehrere Personen mit Deinem Namen geben. Auf der linken Seite erscheint eine erste Vorschau auf Dein Profil. Klicke darauf, um mehr Informationen über Dich einzugeben.
Du kannst eine erste Ausbildung eingeben, Kenntnisse in Form von Stichworten beifügen und wirst aufgefordert, eine Zusammenfassung über Dich zu schreiben. Dies ist der erste Punkt, wo Du die Möglichkeit hast, auch Deine Interessen kundzutun. „Pharmazeutin mit mehreren Jahren Erfahrung in Forschung und Akademie, heute interessiert an neuen Formen des Lernens und der Persönlichkeitsentwicklung im Zuge der Digitalisierung“. Du musst nicht stundenlang darüber nachdenken, was Du genau dort reinschreiben willst. Bist Du eine Weile auf LinkedIn unterwegs, wirst Du bei anderen Profilen sehen, welche Art von Beschreibung Du magst und welche weniger. Dies wird Dich inspirieren, wie Deine eigene Beschreibung klingen soll. Du kannst sie dann jederzeit ändern.
Nun hast Du schon einmal das Fundament gelegt. Durch Klicken des + kannst Du weitere Einträge machen, der Stift bringt Dich in den Editor Modus. Fülle alles ein, dass Du bereits erreicht hast. Du kannst auch Mediendateien beifügen, zum Beispiel ein Arbeit, den Du mal geschrieben hast, oder einen Flyer zu einem Angebot. So kannst Du Deine Kenntnisse noch weiter unterstreichen.
Noch persönlicher machen kannst Du Dein Profil durch das Hinzufügen eines Profilbildes und eines Profil-Slogans. Dies geschieht im obersten Feld mit Deinem Namen. Beides würde ich Dir unbedingt anraten. Denn es sind auch diese Dinge, die Dich zu Dir machen und nicht zu jemandem ohne Gesicht. Oder mit welchem dieser drei Profile würdest Du am ehesten Kontakt aufnehmen?
Das war gar nicht so schwierig bisher, oder? Dann los, die ersten Kontakte suchen. Es geht nicht darum, möglichst schnell auf 500+ Kontakte zu kommen. Ehrlich gesagt, sind mir solche Personen jeweils auch ein wenig suspekt- haben die wirklich eine Gemeinsamkeit mit so vielen Leuten? Ein kleineres, aber gutes Netzwerk ist mehr wert als viele Kontakte, die man kaum kennt. Und ausweiten wird sich Dein Netzwerk über die Zeit sowieso. Also beginn mal mit Personen, die Du wirklich kennst. Suche Deine Arbeitskollegen, Studienfreundinnen, gute Kollegen. Kennst Du sie gut, kannst Du Dich ohne grossen Kommentar vernetzen. Ist der Kontakt länger her, mach es persönlich: Schreib eine kurze Nachricht, woher Ihr Euch kennt und warum Du Dich gerne vernetzen möchtest. „Liebe Sabine, wir arbeiteten vor 3 Jahren gemeinsam am Projekt „neuer Flyer“ für die Firma XY, was grossen Spass machte. Ich würde mich freuen, mich hier mit Dir zu vernetzen“. Hättest Du nicht auch Freude, eine solche Anfrage zu bekommen?
Falls Du nun noch Zeit und Muse hast, weiter nach Kontakten zu suchen, ist ein guter Weg, die Kontakte anderer Leute anzusehen. Wir alle sind ja in Netzwerke eingebunden, und nicht selten überschneiden sich die. Beim alten Schulkameraden findest Du gleich 2 weitere Mitstreiter von damals. Und der frühere Mitarbeiter arbeitet heute mit einer Mitstudentin von Dir zusammen. Die Welt ist ja bekanntlich klein.
Nun hast Du bereits einen wichtigen, ersten Schritt zur digitalen Identität getan! War nicht so schwierig, oder? Doch was bringt dieser erste Schritt? Und wie geht es jetzt weiter?
Zuerst einmal bist Du ab sofort sichtbar. Es wird nicht lange dauern, und Dein LinkedIn Profil erscheint in den Resultaten einer Google Suche nach Deinem Namen. Man kann Dich finden, hat einen ersten Eindruck von Dir, Deinen Kenntnissen und Interessen, und weiss, wie man Dich kontaktieren kann. Schon das kann sehr hilfreich sein. Denn vielleicht sucht Dein früherer Mitarbeiter gerade jemanden wie Dich für sein neues Team?
Gleichzeitig wirst Du aber auch informiert. Jedes Mal, wenn Du Dich nun bei LinkedIn einloggst, erhältst Du auf der ersten Seite Nachrichten zu Deinen Kontakten. Hast Du eher schweigsame Kontakte, werden dies vor allem Status Updates sein- hat einen neuen Kontakt, hat einen neuen Job, hat ein neues Interesse. Gehörst Du zu den Glücklichen mit aktiveren Kontakten, werden Artikel erscheinen- Links zu interessanten Beiträgen oder selbstgeschriebene Texte. Je mehr sich Deine Interessen mit denen Deiner Kontakte überschneiden, desto wertvoller und lernreicher werden diese Informationen für Dich sein.
Und hier werden wir das nächste Mal auch weitermachen. Ich werde Dir zeigen, wie Du diesen Informationsfluss noch besser auf Dich abstimmen und wo Du weitere, noch gezieltere Informationsquellen finden kannst. Denn Deine digitale Präsenz ist mehr als bloss Daten über Dich. Es kann eine persönliche Umgebung werden, die zeigt was Du kannst und was Dich interessiert. Und die Dich beim Lernen und Dich Weiterentwickeln unterstützt. Warte es nur ab!
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